Kriminalliteratur bietet seit l?ngerem ein Forum f?r die Behandlung schon ‚klassischer‘ postkolonialer Themen. So lassen sich die ProtagonistInnen vielfach als hybride Subjekte beschreiben, und die Suche nach ‚historischer Wahrheit‘ bedarf einer anderen Substruktion als der einfachen Antithetik von Gut und B?se. Dar?ber hinaus sind die im Verschwinden begriffenen ehemals klar getrennten kolonialen R?ume in postkolonialer Kriminalliteratur zwar solche des Kulturkonflikts; die ‚liminalen‘ R?ume, die Kontaktzonen, mutieren aber keineswegs ersatzweise zu idyllischen Orten: Vielmehr sind sie gegen Konflikte ebenso wenig gefeit. Kriminalliteratur ist daher ein ideales Labor f?r postkoloniale Narrative, die Elemente postmoderner ?sthetik mit einem starken Interesse an sozialen Ungleichgewichten verbinden.Der Band versammelt zw?lf auf Deutsch und Englisch verfasste wissenschaftliche Beitr?ge zum postkolonialen Kriminalroman sowie ein Interview mit dem s?dafrikanischen Krimiautor Deon Meyer.
Florian Krobb: Afrika ermitteln: Drei Beispiele des neueren deutschen Afrika-Kriminalromans. Edi Graf: L?wenriss; Lena Blaudez: Spiegelreflex; Merle Kr?ger: Havarie – Carlotta von Maltzan: Farm?berf?lle im s?dlichen Afrika. Zu Bern